Steh´n und Einstehen …

Es ist mitten im Spätsommer 1981 als ein damaliger Gruppenführer der Feuerwehr Bad Krozingens mich anspricht. Es sei ihm bekannt, dass ich während meiner aktiven Bundeswehrzeit mehrere Jahre als Ausbilder an der Schule für ABC- Abwehr (A-tomare, B-iologische, C-hemische Gefährdungen) tätig gewesen sei. Ich bestätige dies und erkundige mich im selben Atemzug, warum er dies nun mir gegenüber zur Sprache bringe. Nun, erklärt er mir, es gebe eine hier seit Ende der 1970´er angesiedelte, als zusätzliche Katastrophenschutzmaßnahme des Landes eingerichtete Gruppe von Wehrersatzdienstleistenden („ABC-Abwehrgruppe“), deren bisheriger Betreuer -ein Offizier des damaligen Geschwaders Immelmann in Eschbach-Bremgarten- Ende des ersten Quartales 1982 in eine andere Verwendung versetzt werden solle. Dadurch stünde dann die noch nicht sehr alte Gruppe ohne Führung und Ausbilder da. Ob ich mir nicht überlegen könne, so etwas zu übernehmen? Nun ja, nachdem ich an zwei oder drei der monatlich abgehaltenen Ausbildungsveranstaltungen informell teilgenommen hatte, erklärte ich meine Bereitschaft, diesen Dienst an der Allgemeinheit zu leisten.

Archivbild von Gerhard Herzog aus 1982

Zwanzig Jahre, also bis zur Auflösung der Gruppe im Jahr 2002, habe ich diese Aufgabe mit großer Freude wahrgenommen. In der Zwischenzeit: Offizieller Eintritt in die Feuerwehr, Lehrgänge, aktiver Einsatzdienst- meist in Stabsfunktionen- und vor Allem: Begeisterung! Freude darüber, dass wir(!) jemandem das Leben retten, dem Totalverlust seiner Habe wehren und in kritischen Situationen auch anderweitig helfen konnten. Dass in all´ den Jahren auch Situationen durchgestanden werden mussten, die teilweise extrem belasteten, darf um der Wahrheit die Ehre zu geben, auch nicht verschwiegen werden. Aber wir(!) haben auch solche Anlässe bewältigt. Dem Leser, der Leserin mag aufgefallen sein, dass ich in den letzten Sätzen das Wort „wir“ immer mit einem in Klammern gesetzten Ausrufezeichen versehen habe. Der Grund ist ganz einfach folgender: Gutes zu tun ist an sich schon eine Freude, aber es in Gemeinschaft zu tun, beispielsweise einen Schwerverletzten eines Unfalles in koordiniertem Einsatz vieler Einzelner noch rechtzeitig, zur Rettung dessen Lebens, einem Notarzt und dessen „Team“ übergeben zu können, ist eine Befriedigung, die für mich kaum zu übertreffen ist. Und – dem Himmel sei Dank!- trotz der immer weiter um sich greifenden „Individualisierung“ unserer Gesellschaft finden sich noch immer Leute, die bereit sind, wenn notwendig auch die eigene Gesundheit oder gar ihr Leben auf´s Spiel zu setzen, um Mitmenschen in Not zu helfen. Trotz einer engagiert und, wie ich finde, großartig gestalteten Kinder- und Jugendarbeit werden es- leider- immer weniger. Und deshalb mein Appel an Sie, liebe Leserin, lieber Leser dieser Zeilen: Überlegen Sie sich doch einmal, ob Sie –mit ihren ganz eigenen, individuellen Fähigkeiten- sich nicht in der Lage sehen könnten, uns – und damit einem Großteil ihrer Mitmenschen-zu helfen. Und keine Angst: Auch kleinere Talente, selbst älterer Personen, von erfahrenem Führungspersonal eingesetzt, können unter Umständen von „kriegsentscheidender“ Bedeutung sein! Ich selbst durfte das ja (als „Seiteneinsteger“ mit nicht ganz 30 Lebensjahren) erfahren. Also nehmen Sie doch einmal Kontakt mit uns auf: Wir brauchen Sie!!

Gerhard Herzog
Hauptlöschmeister

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