Großübung

Freitag und Samstag der 08. Und 09.05. dieses Jahres war für die Feuerwehr Bad Krozingens von enormer Betriebsamkeit erfüllt. Während sich Teile der Wehr geistig bereits auf nicht weniger als Drei am folgenden Samstag vormittag am, beziehungsweise vom Gerätehaus der Kernstadt aus laufende Lehrgänge vorbereiteten, wurde Freitagabends ab ca. 19:30 Uhr eine vom „Arbeitskreis Technische Hilfe“ (hier federführend: Gruppenführer Gebhard Felder) vorbereitete Großübung durchgeführt. Die sich am gewählten Übungsort, dem Ambringer Weg südlich der Bahnlinie der Untermünstertalbahn, den anrückenden Kräften des DRK und der Feuerwehr darstellende Lage war schon beängstigend: Drei Verkehrsunfälle auf engstem Raum, in den Fahrzeugen eingeschlossene und um die „Unfallstelle“ herumirrende „verletzte Personen“! Größtes Übungsobjekt war dabei ein auf der Seite liegender Bus, der beim Eintreffen der Rettungskräfte auch eine deutliche Rauchentwicklung zeigte.

6 Fahrzeuge der FF Bad Krozingen mit 26 Übungsteilnehmern und 5 des Rettungsdienstes (23 Übungsteilnehmer) nahmen in der Folge die Aufgaben der Menschenrettung, Versorgung und der Brandbekämpfung wahr. Unter der Leitung des örtlichen Gesamtkommandanten Jürgen Bleile und des für den Einsatz des Rettungsdienstes verantwortlichen Leiter des Rettungsdienstes im KV Müllheim entwickelte sich ein Übungsszenario, das, abgesehen Kleinigkeiten, eigentlich kaum realistischer hätte ablaufen können.

Während der Rettungsmaßnahmen bildeten die angerückten Einsatzleitwagen beider Organisationen praktisch eine kleine gemeinsame „Vor-Ort- Leitstelle“, aus der heraus der laufende Einsatz koordiniert und überwacht werden konnte. Die im Rahmen der Alarmierung mit ausgerückte Sondereinsatzgruppe des DRK- Ortsverbandes Bad Krozingen errichtete eine Verletztensammelstellte, an der die, im Übrigen hervorragend geschminkten und ihre Rolle geradezu beängstigend gut spielenden, „Opfer“ zusammengeführt werden konnten. Für die anwesenden Zuschauer vielleicht nur schwer verständlich, aber in der Praxis (Transportkapazität des Rettungsdienstes..) unerlässlich nahm der Rettungsdienst eine klare Klassifizierung der „Opfer-Üb“ vor. Die Kategorien : Schwarz (Person gilt als Tot), Rot (schwerste, sofort Maßnahmen erfordernde Verletzungen), Gelb und Grün wurden vergeben und in eben dieser Reihenfolge agearbeitet. Die sich bietende Übungslage erforderte die Klassifizierung Schwarz zum Glück nicht, aber 1 Schwerstverletzter („Rot“), 3 Mittelschwere Verletzungen( „Gelb“) und 10 Leichtverletzte(„Grün“) hielten die DRK-Kräfte ganz schön in Atem.

Aufgabe der Feuerwehr: Rettung der Eingeschlossenen, Brandbekämpfung und Brandschutz an den „verunfallten“ Fahrzeugen. Insbesondere nach der Erledigung dieser feuerwehrtechnischen Primäraufgaben kam es allenthalben zu einer bemerkenswert guten Zusammenarbeit beider Rettungsorganisationen. Reine DRK-, gemischte DRK und Feuerwehr-, oder auch reine Feuerwehrteams arbeiteten Hand in Hand und füllten das in der Zwischenzeit errichtete Betreuungszelt des Roten Kreuzes. Kurz vor Übungsende entschloß man sich auf Seite des Rettungsdienstes, auch (zumindest als Übungsannahme) noch zusätzlich zwei Rettungshubschrauber und ein Transportmodul zur Einsatzstelle nachzufordern.

In einer, an allen drei Übungsobjekten durchgeführten, ausführlichen Abschlussbesprechung kamen dann die Eindrücke der Gesamtleitung, sowie der die eingerichteten 3 Einsatzabschnitte Leitenden zur Sprache. Eine sehr gut gelungene und, wie schon erwähnt, äußerst realitätsnahe Übung also! Nur eine „Nachtwache“ später versammelten sich die Lehrgänge auf dem Hof der Kernstadt-Wehr, um sich den jeweiligen Tagesherausforderungen zu stellen. Während drei Feuerwehrangehörige nach Kirchzarten zu einem Strahlenschutzlehrgang eilten, fuhr ein Atemschutzlehrgang zu seiner auswärtigen Ausbildungsstätte, und ein Feuerwehrgrundausbildungslehrgang (mit Teilnehmern aus der ganzen Umgegend) belegte praktisch ganztägig das Bad Krozinger Gerätehaus. Nur eine Woche vor dem Festakt zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehr Bad Krozingens wurde also eine Menge Arbeit zum Schutze der Bevölkerung geleistet, von dem der Berichterstatter hofft, dass diese sich auch in Zukunft als lohnend erweisen wird.

Ihr
Gerhard Herzog
Hauptlöschmeister
FF Bad Krozingen
Presse- und Medienarbeit