Tunseler feiern ihr neues Feuerwehrgerätehaus

Bereits im April 2020 wurde das neue Feuerwehrgerätehaus der Abteilung Tunsel in Betrieb genommen. Entsprechende Einweihungs-Feierlichkeiten waren zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Corona-Pandemie jedoch nicht möglich. Dies wurde nun zwei Jahre später mit einer großen Party am Samstag sowie am Sonntag mit einem Tag der offenen Tür und einem offiziellen Festaktnachgeholt. Dabei wurden auch die drei Fahrzeug-Neuanschaffungen der Bad Krozinger Wehr der Öffentlichkeit vorgestellt.

Gestalteten den offiziellen Festakt: Tunsels Ortsvorsteher und Abteilungskommandant Joachim Eisele mit (v.l.) Dekan Gerhard Disch (Kath. Kirche) , Pfarrer Rolf Kruse (Evang. Kirche), Sascha Weber (Repräsentant Ziegler), Bürgermeister Volker Kieber, Christoph Blattmann (Stv.Kreisbrandmeister), Gesamtfeuerwehrkommandant Florian Eckert und Christoph Schill (Stv. Abteilungskommandant Tunsel), nicht auf dem Bild: Planer Jürgen Rebitzke

Mehr als 20 Jahre mussten die Tunseler auf ihr neues Feuerwehrgerätehaus warten, bis es dann im November 2017 unter Bürgermeister Volker Kieber endlich den langersehnten Startschuss für die konkrete Planung des Neubaus gab. Nach 16 Monaten Bauzeit konnte die Abteilungsfeuerwehr dann im April 2020 das neue Haus übernehmen, das seither zu den modernsten in der Region zählt. Der Gebäudekomplex entstand nach Plänen des Bad Krozinger Architekturbüros Schramm/Klein/Bregenhorn unter der Leitung des Planungsbüros Jürgen Rebitzke. Auf insgesamt 464 Quadratmetern gibt es nun am Ortseingang von Tunsel eine 182 Quadratmeter große Fahrzeughalle, die Platz für bis zu drei moderne Einsatzfahrzeuge bietet. Außerdem eine kleine Werkstatt, einen Lagerbereich, Umkleiden  sowie Sozial- und Technikräume. Erfreulicherweise konnte bei diesem Projekt der veranschlagte Kostenrahmen von rund 1.9 Mio Euro eingehalten werden, was sowohl die Planer als auch die städtische Kämmerei freute.

Strahlender Sonnenschein sorgte am Sonntag für gute Laune bei den Gästen und Besuchern, die zahlreich zum Tag der offenen Tür und zur offiziellen Einweihung des Feuerwehrgerätehauses nach Tunsel
gekommen waren. Unter den offiziellen Gästen konnten Bürgermeister Volker Kieber, Ortsvorsteher und Abteilungskommandant Joachim Eisele sowie Feuerwehrkommandant Florian Eckert nicht
nur die Kamerad*innen der Bad Krozinger Feuerwehr, sondern auch Abordnungen der Wehren aus Bremgarten, Hartheim, Ehrenkirchen und Grißheim, Ortschafts- und Gemeinderät*innen, Vertreter der am Bau beteiligten Planungsbüros und Gewerke, Vertreter der beiden Kirchen sowie den stellvertretenden Kreisbrandmeister begrüßen.

Als das landschaftlich am schönsten gelegene Feuerwehrhaus mit Blick in den Schwarzwald bezeichnete Bürgermeister Volker Kieber in seiner Begrüßung das neue Gebäude, das für ihn eine notwendige
Investition war, um die hohe Schlagkraft der Bad Krozinger Wehr auch zukünftig zu erhalten. Zusammen mit dem neuen Löschfahrzeug sei Tunsel nun sehr gut ausgestattet und bilde damit auch einen ganz
wichtigen Baustein im Feuerwehrbedarfsplan. Eine moderne und gute Ausstattung der Ortsteilfeuerwehren diene zudem der Sicherheit der Kameradinnen und Kameraden, die allesamt ehrenamtlich diesen
wichtigen Dienst zum Schutze der Bevölkerung versehen, wie er betonte. Darüber hinaus führe eine moderne Infrastruktur aber auch dazu, die Feuerwehr im Ortsteil attraktiv für neue Mitglieder zu machen.
Dies sei für ihn ein wichtiger Aspekt, gerade in Zeiten, in denen es immer schwieriger werde, das Ehrenamt zu besetzen. Zudem dient das Tunseler Feuerwehrhaus mittlerweile als Vorbild für einen  entsprechenden Neubau in Schliengen, wie der Bürgermeister stolz berichten konnte.

Auch Kamerad*innen der Bad Krozinger Wehr sowie Abordnung

Ortsvorsteher und Abteilungskommandant Joachim Eisele ging in seiner Ansprache auch auf die Gründe ein, weshalb so lange mit dem Neubau gezögert wurde. Dabei ging es lange um den richtigen Standort, später dann um fehlende finanzielle Mittel und nicht zuletzt immer wieder auch um die Diskussion, ob es denn tatsächlich in jedem Ortsteil eine Feuerwehr bräuchte. Er dankte dem Bürgermeister,
der das Thema nach seinem Amtsantritt zur Chefsache gemacht und damit endlich den Stein ins Rollen gebracht habe sowie dem Gemeinderat und dem Landkreis für die Bewilligung und finanzielle  Unterstützung dieses Projektes. Sein Dank ging aber auch an die Kameraden, die an allen Planungsschritten beim Bau des Hauses beteiligt waren und sich entsprechend aktiv eingebracht hätten. Sichtlich bewegt erinnerte er dabei auch an den 2018 verstorbenen Tunseler Architekten Michael Klein, der die ersten Entwürfe des Gerätehauses gezeichnet hatte sowie an den 2019 verstorbenen Gesamtfeuerwehrkommandant Jürgen Bleile, der stets ein Befürworter des neuen Tunseler Feuerwehrgerätehauses gewesen sei. Als Ortsvorsteher ging sein ganz besonderer Dank an die Mitglieder des Tunseler Musikvereins, die die Veranstaltung musikalisch umrahmten, sowie an das Team des MGV, das für die Bewirtung sorgte. Feuerwehrkommandant Florian Eckert freute sich ebenfalls für die Tunseler Kamerad*innen über das neue Gerätehaus und bezeichnete die Einweihung als einen ganz besonderen Tag für die Bad Krozinger Wehr. Er nutzte dabei die Gelegenheit, zusammen mit Sascha Weber, den Gästen auch die Neuanschaffungen im Fuhrpark der Bad Krozinger Wehr vorzustellen. Sein Dank ging in diesem Zusammenhang auch an Gerhard Lai für die Unterstützung bei der Beschaffung. Im Anschluss daran erfolgte die Fahrzeugweihe durch Dekan Gerhard Disch. Er und sein evangelischer Amtskollege Rolf Kruse überbrachten die Grüße und Glückwünsche ihrer Kirchengemeinde
und wünschten allzeit Gottes Beistand bei den künftigen Einsätzen. Christoph Blattmann überbrachte die Glückwünsche des Landkreises. Mit Respekt habe man dort zur Kenntnis genommen, wie die Stadt Bad Krozingen in den letzten Jahren alle Standorte der Abteilungswehren modernisiert, erweitert und neu gebaut habe. Dies sei auch eine große Wertschätzung der Stadt gegenüber ihren ehrenamtlich Tätigen in der Feuerwehr, wie der stellvertretende Kreisbrandmeister betonte.

Die neuen Fahrzeuge der Bad Krozinger Wehr

Zum Fuhrpark der Bad Krozinger Wehr zählt bereits seit einem Jahr das neue Großtanklöschfahrzeug (GTLF). Das neue GTLF wurde auf einem Arocs 2653 L-Fahrgestell der Firma Mercedes-Benz aufgebaut. Die Firma Ziegler hat den Aufbau und die Beladung übernommen. Das Fahrzeug verfügt über einen Dach- sowie Frontwerfer mit 3600 und 1800 Liter Löschwasser pro Minute sowie über einen Löschwassertank mit 10.000 Liter und zwei Schaumtanks mit insgesamt über 1000 Liter Fassungsvermögen. Bei der Anschaffung spielte auch die Zusammenarbeit mit dem Flugplatz in Bremgarten eine Rolle. Immerhin stellt hier die Bad Krozinger Feuerwehr bei entsprechenden Flugzeugkategorien schon seit Längerem den Brandschutz bei Starts und Landungen sicher. Die Kosten für die Anschaffung
belaufen sich auf rund 511.000 Euro. Davon wurden knapp 188.000 Euro von der Stadt Bad Krozingen übernommen, der Rest wurde über Zuschüsse finanziert. Bis heute wurden mit dem GTLF
bereits schon ca. 100 Einsätze absolviert. Auch die Tunseler Feuerwehr verfügt bereits seit einem Jahr mit dem neuen LF 10 über ein Einsatzfahrzeug, das dem neuesten technischen Standard entspricht. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um ein Atego 1530 AF, ebenfalls mit Aufbauten der Firma Ziegler. Das LF 10 kann 2000 Liter Wasser mitführen und ist mit vier Atemschutzgeräten in der Mannschaftskabine ausgestattet. Bei der jüngsten Neuanschaffung handelt es sich um einen Kommandowagen mit einem Fahrgestell der Firma Audi. Den Ausbau übernahm die Firma Rauber aus Wolfach. Die Beschaffungskosten lagen hier bei 49.000 Euro.