Train hard fight easy – Übung macht den Meister

Unter diesem Leitmotiv machten sich 6 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Bad Krozingen auf zum Truppenübungsplatz Heuberg. Dieser befindet sich in direkter Nähe von Stetten am kalten Markt, dennoch herrschten am Anreise- und Übungstag angenehme klimatische Bedingungen.

Hauptsächlich werden neben dem normalen Probenbetrieb von uns Schulungen und Ausbildungsveranstaltungen besucht. Hierbei soll ein festgesetztes Ziel, durch eine Kombination aus Theorie und Praxis unter Anleitung erreicht werden. Die Organisatoren in Heuberg forderten die praktische Anwendung der Ausbildungen der Teilnehmer.

Am Sonntagmorgen versammelten sich alle Teilnehmer im Gebäude 68 zur Einweisung in die Sicherheitsvorschriften des Übungsplatzes und Besprechung des allgemeinen Ablaufs. Die numerische, und nicht alphabetische, Bezeichnung der Gebäude ist ein erstes Indiz für die unfassbare Größe dieser Anlage.

Allein am Sonntag nahmen 27 Staffeln mit ihren jeweiligen Löschfahrzeugen an der Aktion teil. Eine Staffel der Feuerwehr besteht aus sechs Feuerwehrleuten, eingeteilt in zwei Trupps, Maschinist (Fahrer) und Fahrzeugführer. Jeweils drei Fahrzeuge wurden zusammen in einen „Zug“ (kein klassischer Löschzug) zusammengefasst. Durch Anleitung eines Roadbooks fahren sie gemeinsam die Übungen an.


An insgesamt sieben Übungsszenarien konnten wir im Laufe des Tages teilnehmen. Die Einsatzlagen teilten sich meist in drei Aufgaben für die drei Fahrzeuge auf, wobei eine Kommunikation zwischen den Staffeln zur Abarbeitung notwendig war. Jedes Szenario war mit dem Personal und den Gerätschaften eines Löschfahrzeuges machbar. Die uns gestellten Aufgaben reichten von der Rettung von Hubschrauberpiloten aus einem Schacht und von einem Strommast, Fahrzeugbrand eines Panzers, bis zu Wohnungs- und Gebäudebrände in den verschiedensten Ausführungen. Zuletzt wurde unserem Maschinisten noch die Möglichkeit gegeben eine Geländebahn zu befahren. Trotz einem seitlichen Neigungswinkel von unfassbaren 18° zeigte die Gelassenheit in der Mannschaftskabine und des Fahrzeugführers das Vertrauen in unseren Fahrer, der als einziger von uns nicht zum ersten Mal in Heuberg war.

Die klassische Aufgabe der Feuerwehr ist zweifelsohne die Brandbekämpfung. Der Löwenanteil der Szenarien lag somit auch in diesem Bereich. Durch die unterschiedlichen Gebäude und deren bauliche Ausführung konnten wir alle an Erfahrung gewinnen. Gerne setzen wir diese ein um ihnen im erforderlichen Fall helfen zu können. Hier liegt der Fokus ihrer Feuerwehr.

Am Beispiel tragbare Leitern kann man verdeutlichen, weshalb Erfahrung maßgeblich zum Einsatzerfolg beiträgt. Schauen Sie sich in ihrer Nachbarschaft um und sie werden sehen die Gebäude unterscheiden sich meist in Höhe, Zugang Straßenseitig oder anderweitig, Anzahl von Parteien und vielem mehr. Die in Deutschland bei Feuerwehren weit verbreitete Steckleiter besteht aus vier Teilen und muss  nach Bedarf zusammengesteckt werden. Ist der Berührungspunkt der Leiter mit z.B. der Fassade zu hoch über dem eigentlichen Ziel kann man nicht in ein Fenster übersteigen. Ist er zu niedrig ist ein Einstieg ebenfalls nicht möglich.

Durch die unterschiedlichen Deckenhöhen in Gebäuden ist eine Faustregel nur eingeschränkt anwendbar. Zum Erfolg verhelfen hier Erfahrungen mit ähnlichen Gebäuden und ein gutes Augenmaß. In Heuberg konnten wir für uns selbst viele Erkenntnisse gewinnen, tragbare Leitern sind hier nur ein exemplarisches Beispiel. In vielen anderen Herausforderungen konnten wir ebenfalls Praxiserfahrung sammeln. Der Brandeinsatz erfordert ein Zusammenspiel verschiedenster Tätigkeiten.
Eine selbstkritische Betrachtung darf hier nicht fehlen. Die japanische Philosophie Kaizen lehrt uns, dass eine ständige Verbesserung stets anzustreben ist. Während des Übungstages konnten wir hier schon direkt erkennbare Erfolge verbuchen.

In Summe ein erfolgreicher Sonntag, der von der Übungsleitung maximal effizient organisiert war. Wir würden uns freuen, wenn wir wieder einmal zu Gast sein dürfen. Ein Dank an die Organisatoren für die unfassbare Arbeit, die sie auf sich genommen haben. Auch der Bundeswehr danken wir zur Bereitstellung der Anlage.

Anmerkung: Im militärischen Gebiet durften wir leider nicht fotografieren. Deshalb gibt es keine Bilder der Übungen.

Max Bay

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