Ausbildungssamstag

EX, OX, NOX, TOX….

und weitere häufig verwendete, verkürzte Begriffe standen am Samstag dem 23.04.16 im Focus eines intensiven Ausbildungstages der Feuerwehr Bad Krozingens. In der Zeit von 08:00 Uhr bis ca. 16:00 Uhr widmeten sich im Vorhinein eingeteilte Gruppen der insgesamt etwa 80 Teilnehmer den verschiedensten Themen aus dem umfangreichen Einsatzspektrum der örtlichen Floriansjünger. Einsatzmannschaft, Maschinisten und Gruppen/Zugführer wurden von zum Teil von weither angereisten Ausbildern in sog. „Basics“ (auch das sichernde Anleinen von Personen sollte zum Beispiel – da ja nicht allzu häufig im Einsatz vorkommend – ins Gedächtnis gerufen werden), im sicheren und disziplinierten Funkverkehr, in der Handhabung von Pumpensystemen (eine Hauptaufgabe der Maschinisten), sowie in einigen Spezialgebieten geschult werden.

Einen Schwerpunkt bildete dabei der effektive Einsatz von Schaumlöschmitteln, der von zwei Kameraden der Kölner Berufsfeuerwehr vermittelt wurde. Die Ausbilder Jürgen Arens und Jörn Ahrens waren bereits am Vortag angereist und konnten am Abend des Freitag bereits etwa 30 aus Bad Krozingen und den Umlandgemeinden erschienenen Unterführern einen entsprechenden Einführungsvortrag anbieten. Wie und unter welchen Voraussetzungen kann welches Schaummittel zum Einsatz gebracht werden? Die praktische Beantwortung dieser Fragen sorgte dann auch am gesamten Samstag in regelmäßigen Abständen für recht spektakuläre Bilder am Gerätehaus der Bad Krozinger Kernstadtwehr.

Direktes Aufbringen oder „Ablaufen- lassen“ , die verschiedenen Möglichkeiten und Taktiken, beispielsweise bei einem Keller- oder Tiefgaragenbrand oder dem Brand eines Tankfahrzeuges, wurden durch die Ausbilder mittels einer originalgetreuen, aber extrem verkleinerten Schaumanlage demonstriert und von den Übungsteilnehmern auch praktisch geübt. Für viele, auch für anwesende Führer und Unterführer, überraschende Unterschiede bei Löscherfolg und Materialeinsatz konnten so aufgezeigt und verinnerlicht werden.

Welche Einsatzmöglichkeiten besitzt die örtliche Drehleiter, welche Fakten sind bei einem Brandeinsatz (einem Schwerpunktthema dieser Ausbildungseinheit) insbesondere zu beachten? Oder wenn, was der Autor nicht hoffen möchte, es doch einmal dazu kommen sollte, dass die Bad Krozinger Wehr einmal radioaktive Strahlung oder giftige, respektive erstickende chemische Substanzen messen müsste, über welche Ausstattung zur Realisierung (oder Quantifizierung) einer solchen Gefahr verfügt die Feuerwehr Bad Krozingen? Aus diesem Bereich stammt übrigens der als Artikelüberschrift verwendete Abkürzungswust: EX= Explosionsgefahr, OX= Gefahr der Brandförderung durch ein Zuviel an Sauerstoff, NOX= erstickende, brandlimitierende Wirkung eines Zuwenig davon und TOX (abgeleitet vom Begriff „toxisch“-also giftig). Insgesamt also eine für alle Teilnehmer höchst eindrückliche, ganztägige Ausbildungseinheit, welche in nun schon recht guter Tradition durch den Einsatz auch auswärtigen Ausbildungspersonales den Blick der Wehrangehörigen zu Weiten im Stande war.

Dies jedenfalls meint in Übereinstimmung mit dem Bad Krozinger Kommandanten, Jürgen Bleile, der ein weitestgehend positives Fazit des Ausbildungstages zog,

Ihr Beobachter

Gerhard Herzog

Hauptlöschmeister