Der Feuerwehrseelsorger berichtet

Manch einer der Feuerwehrkameraden wird sich fragen, was denn der Feuerwehrseelsorger macht, wenn lange Zeit keine belastenden Einsätze oder ähnliche Unglücke, die einer Intervention bedürfen, geschehen.
Die Antwort lautet: Nicht nichts! Das Leben und auch die eigene Passion sind ja, wie wir alle wissen, ein ständiges Lernen und trainieren. So auch bei den Feuerwehrseelsorgern des UB Südlicher Breisgau, Heinz Gutgsell und Roland Eckinger.

Neben der jährlichen Zusammenkunft auf Landkreisebene, bei der eher organisatorische Dinge besprochen werden, gibt es noch den alljährlichen Bundeskongress, welcher aus terminlichen  Gründen jedoch erst wieder 2017 stattfinden wird. Bei diesem stehen die fachlichen Themen, wie Funktionsweise der Psyche, taktische Organisation bei Massenanfall von Verletzten (MANV), sowie alles was mit körperlichem und psychischem Eigenschutz zu tun hat, im Vordergrund. Spezielle Herausforderungen, wie das Überbringen von Todesnachrichten oder Angehörige am Unfallort und Betreuung von Einsatzkräften, runden die Weiterbildungsangebote ab.

Hier ist selbstverständlich auch das Eigeninteresse der Feuerwehrseelsorger gefragt. Natürlich ist es uns eine Herzensangelegenheit, für die Kameradinnen und Kameraden alles uns mögliche zu tun, um sie im Ernstfall adäquat unterstützen zu können.

Hinzu kommt, dass Roland und ich auch im Notfallnachsorgedienst des DRK Müllheim ehrenamtlich tätig sind. Auch da werden wir immer wieder zu Einsätzen gerufen, bei denen unsere psychologischen Kenntnisse gefragt sind.

Ein weiteres Betätigungsfeld ist für uns die Prävention. Mehrfach im Jahr veranstaltet die Polizei an verschiedenen Gewerblichen Schulen, bei den sogenannten Risikogruppen der 18-25jährigen, den Präventionsvortrag „BEGEGNUNGEN“. Hier kommen in einer didaktisch aufbereiteten Reihenfolge, Vertreter aller an einem Verkehrsunfall beteiligten Hilfsorganisationen, mit eigenen Vorträgen zu Wort. Diese, von einer Bachelorstudie begleitete Veranstaltung, bestätigte den Referenten, dass bei der Zielgruppe eine Bewusstseinsänderung in Bezug auf das Verhalten im Straßenverkehr, nachgewiesen werden konnte. Damit soll schon im Vorfeld schweren Verkehrsunfällen, mit allen negativen Folgen, vorgebeugt werden. Dies ist nicht nur für die Unfallbeteiligten, sondern letztendlich auch für uns Einsatzkräfte  ein wertvoller Beitrag, uns vor den psychischen Folgen belastender Einsätze zu schützen.

Alles in allem wird uns, wie Sie sehen, auch in zum Glück ereignislosen Zeiten nicht langweilig.
Wer sich noch etwas tiefer in die Welt der Krisenintervention einlesen möchte, dem sei folgender Link in Facebook empfohlen: https://www.facebook.com/Krisenintervention