Voll durch’s Feuer …

… führte der Schauspieler Manfred Kessler (65) in seiner „Ein-Mann-Show“ am Samstag den 15.08. sein erfreulich zahlreich erschienenes Publikum. Im Rahmen des 150 jährigen Jubiläums der Bad Krozinger Feuerwehr hatte das hier kooperierende Kulturamt der Stadt einen Auftritt des sonst im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz auftretenden Künstlers aus Burgschwalbach( nahe Wiesbaden) organisiert. Die Fahrzeughalle des Bad Krozinger Gerätehauses war zu diesem Zweck in einen kleinen Theatersaal mit (nahezu gleich großem) Foyer umgestaltet worden, der vor und nach der eigentlichen Veranstaltung die etwa 100 anwesenden Gäste zum Verweilen einlud.

Der Künstler, den einfachen Berufsfeuerwehrmann „Heinz Schmelzenbach“ darstellend, erzählte innerhalb einer etwas mehr als einer Stunde dauernden Vorstellungen die Geschichte eines kleinen Mannes. Nach 50 Einsatzjahren, zwar für diese Einsatzdauer während eines Feuerwehrfestes geehrt, noch immer nur als Mannschaftsdienstgrad agierend wird er, nach einem unglücklicherweise versäumten Brandeinsatz, zunächst mit einer Entlassung aus dem aktiven Dienst bedroht, kann sich aber nach einigen Irrungen am Ende doch bei einem Großeinsatz so verdient machen, dass er mit der „osthessischen Verdienstmedaille“ ausgezeichnet wird. Beeindruckend hierbei, wie sich der Akteur mit seinen teils in Projektion, teils personal erscheinenden „alter Ego´s“ die „Klinke in die Hand“ gab. Sein eigenes, mal Zweifel erfülltes, schlussendlich jedoch triumphierendes inneres Abbild, die Putzfrau des Gerätehauses, die das Chaos, das der manchmal recht wirr agierende Hauptakteur hinterlässt, zu bereinigen hat und – nicht zu vergessen – der eigentliche Gegenspieler des wackeren Feuerwehrveteranen, der Brandstifter, trotz eines Kostümwechsels noch immer als der eigentliche Akteur erkennbar(Absicht?!), passender weise den Namen „Der rote Hahn“ führend.

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Dieser endet, für den alternden und durch die, mutterseelenallein durchgeführte Rettung eines Kleinstkindes schließlich zum „ Helden“ auch der Medien werdend, glücklicherweise allerdings in den Flammen des nächsten von ihm gelegten Großbrandes. Eine eigentlich recht einfache Geschichte also, die viele der Zuschauer, hauptsächlich den Reihen der Feuerwehr und des Gemeinderates entstammend und mit ihren Angehörigen erschienen, vielleicht aus ihrem eigenen Erleben oder zumindest aus ihrem Umfeld bekannt vorgekommen sein dürfte. Subtil, bisweilen mit skurrilen Effekten (wohl kaum einer konnte sich eines derartigen Rezeptes für eine Zwiebelsuppe erinnern) vorgetragen wurde dieseDarbietung zu einem recht vergnüglichen Ereignis , das- zum ersten Mal in einer solchen Form in Bad Krozingen stattgefunden- wohl den meisten Besuchern noch längere Zeit in guter Erinnerung bleiben wird.

Ihr Berichterstatter

Gerhard Herzog
Hauptlöschmeister