Der First Responder – wörtlich aus dem Englischen übersetzt „der zuerst Antwortende“ – hat sich zum Ziel gesetzt, seinem Mitmenschen beim Eintreten eines medizinischen Notfalls möglichst schnell zur Hilfe zu eilen. Dieser Helfer vor Ort leistet somit einen unverzichtbaren Dienst an seinen Mitmenschen.
Für Laien und selbst für die Angehörigen der Betroffenen stellen Erste-Hilfe-Maßnahmen oftmals eine große Überwindung dar und auch die Angst davor Fehler zu machen spielt eine maßgebliche Rolle, hierbei verstreicht oft wertvolle Zeit. Diese Wartezeit stellt das so genannte therapiefreie Intervall dar. Dieses versuchen organisierte Ersthelfer, also First Responder mit einer Ausbildung in erweiterter Erste Hilfe und professioneller Ausrüstung bis zum eintreffen des Rettungsdienst zu überbrücken.
Um das die therapiefrei Zeit so gering wie möglich zu halten ist es die Aufgabe des First Responder, die betroffenen Person, welche sich in einer akuten Notlage befindet, mit qualifizierten basismedizinischen Maßnahmen bis zum Eintreffen das Rettungsdienst zu Versorgen. Zu seinen Tätigkeiten gehört die Einschätzung und Erkundung der Situation, schnelle und qualifizierte Rückmeldung an die Leitstelle, das Aufrechterhalten der Vitalfunktionen und die Unterstützung des regulären Rettungsdienstes.
Rettungskette
Durch das frühzeitige Handeln kann der weitere gesundheitliche Verlauf der betroffenen Person zum Positiven beeinflusst werden. Durch die Verkürzung dieser entstehenden Versorgungslücke können bleibende Schädigungen vermieden werden und viele Patienten selbst nach einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall vollständig genesen.
Der reguläre Rettungsdienst ist an die gesetzliche Hilfsfrist gebunden. Diese besagt das nach Meldung eines medizinischen Notfalls, in 95% aller Notfälle ein geeignetes Rettungsmittel (Rettungswagen oder Notarzteinsatzfahrzeug) innerhalb von 10 Minuten und in Ausnahmefällen in 15 Minuten beim Patienten sein muss. Die First Responder werden immer dann alarmiert, wenn der Rettungsdienst diese Hilfsfrist nicht einhalten kann. Dies kann der Fall sein, wenn das örtliche Rettungsmittel bereits mit der Versorgung eines anderen Notfallpatienten beschäftigt ist oder wenn die gesetzliche Hilfsfrist vom Rettungsdienst eingehalten wird, jedoch die Gefahr besteht, dass notwendige medizinische Hilfe trotzdem nicht schnell genug bei der hilfeersuchenden Person eintrifft. Dabei wird der First Responder niemals alleine entsendet. Es wird immer das nächstgelegen Rettungsmittel aus einem benachbarten Bereich eingesetzt. Der First Responder stellt somit eine Ergänzung der bereits bestehenden Rettungskette dar.
Hierbei ist die besonders gute Ortskenntnis meist ein Vorteil. Die kurzen Wege durch die räumliche Nähe ermöglichen es dem First Responder sehr schnell am Ort des Geschehens zu sein. Somit können notwendige Maßnahmen noch vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes eingeleitet werden. Es ist hilfreich, dass die Feuerwehr über bestehende Strukturen sowie Ausrüstung verfügt und vor Ort etabliert ist.
Aus diesem Grundgedanken heraus wurde die First-Responder-Gruppe der Feuerwehr Bad Krozingen im Jahr 2012 ins Leben gerufen.Interessierte Mitglieder der Feuerwehr Bad Krozingen absolvierten in Kooperation mit dem DRK Kreisverband Müllheim die Ausbildung zum Sanitätshelfer und anschließend zum First Responder. Einige Mitglieder der Feuerwehr waren im Vorfeld bereits von Berufswegen her medizinisch ausgebildet und sind somit prädestiniert für diese Aufgabe. Wobei das Ausbildungsspektrum der Mitglieder noch weit über die Basisqualifikationen hinaus reicht. Von der Krankenschwester über den Rettungsassistenten bis hin zum Notarzt sind die unterschiedlichsten Vorkenntnisse vertreten.
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- Nachgestellte Szene
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- Fahrzeug und Ausrüstung
Grundsätzlich ist jedermann gesetzlich zur Hilfeleistung verpflichtet. Es ist jedoch zunehmend zu Beobachten, dass diese Pflicht immer mehr in Vergessenheit gerät. Als Reaktion auf diese Entwicklung, wächst die Anzahl der Gruppen von organisierten Ersthelfern bundesweit stetig. Hierbei steht vor allem der Gedanke der schnellen Nachbarschaftshilfe im Vordergrund. Es soll keineswegs eine Befreiung von der Hilfeleistungspflicht des Einzelnen stattfinden, sondern lediglich auf die Tatsache reagiert werden, dass die Zeit ohne entsprechende Erstversorgung zunehmend steigt.
Die First Responder Gruppe Bad Krozingen setzt sich aus insgesamt 14 Kameradinnen und Kameraden der aktiven Feuerwehr zusammen. Diese organisierten Ersthelfer stammen aus den Ortsteilen Biengen, Hausen, Schlatt und Kernstadt. Somit stehen die First Responder allen Bürgern von Bad Krozingen stets zeitnah und rund um die Uhr zur Verfügung.
Diese Zusatzleitung ist keine Selbstverständlichkeit, sondern wird von den First Respondern der Feuerwehr Bad Krozingen für die Bürgerinnen und Bürger von Bad Krozingen rein ehrenamtlich erbracht.
Stefan Geiler
Löschmeister
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