127 / 128 – B5 Brand 5

Dem Himmel sei Dank fiel am Montag dem 27.April 2015 der mit der höchsten im Landkreis möglichen Alarmstufe ausgelöste Brandeinsatzalarm dann doch etwas harmloser aus. Die Lage: Am Universitäts-Herz-Zentrum (UHZ) Bad Krozingen waren dichte schwarze Rauchwolken bemerkt und entsprechende Meldungen an die Integrierte Leitstelle von Feuerwehr und DRK abgesetzt worden. Da offenbar zunächst nicht klar lokalisiert werden konnte, wo der Brandherd auf dem extrem weitläufigen Klinikgelände zu finden sein würde, entschloss man sich in der Leitstelle die Alarmstufe „B5“ auszugeben, was massive überörtliche Unterstützung notwendig erscheinen ließ.

Die anrückenden Kräfte aus Bad Krozingen (Gesamtalarm der Stadt), Ehrenkirchen (ebenfalls Gesamtalarm), Staufen und Heitersheim stellten relativ rasch fest, dass es sich um einen Brand in der zentralen Energieversorgung des Komplexes handelte, der zunächst mit einem Außenangriff angegangen wurde. Ein Betreten der schlussendlich hauptbetroffenen Trafo-Station war aufgrund der sich bietenden Lage (Stromversorgung wirklich außer Kraft?) zunächst nicht möglich.

Mit Eintreffen der „Führungsgruppe Südlicher Breisgau“ wurde ein regelrechtes Lagezentrum eingerichtet, in dem auch ganz selbstverständlich die Kameraden des Deutschen Roten Kreuzes ihren Dienst versahen. Relativ bald war klar, dass es sich wohl um einen intensiven Kabelbrand handeln musste, der durch das zwischenzeitliche „Abblasen“ einer am Gebäude entlanglaufenden Sauerstoffleitung auch noch unterstützt worden war. Die Folge: Ein Großaufgebot an Rettungskräften (zum Höhepunkt des Einsatzes ca. 150 Feuerwehrangehörige und 60 Kräfte des DRK) hielt sich während mehrerer Stunden bereit, eine zwischenzeitlich trotz aller Fortschritte der Löscharbeiten nicht gänzlich ausschließbare Evakuierung von Patienten vorzunehmen.

Wie sich herausstellte, hatten zwar die Maßnahmen zur Notstromversorgung des Kinikkomplexes gegriffen, aber diese Versorgung war, nach Auskunft des inzwischen auch nahezu vollzählig erschienen technischen Personales der Klinik nur für etwa 24 Stunden ausreichend. Der ebenfalls zur Einsatzstelle beorderte Energieversorger stellte eine große Gruppe von Technikern ab, die in dem sich von ca. 19:30 – 23:00 Uhr hinziehenden Feuerwehreinsatz die Hintergründe des Vorfalles und die Möglichkeiten einer Ausdehnung des limitierenden Zeitrahmens „Stromversorgung“ prüften und vorschlugen. In mehreren Stabsbesprechungen, unter Anwesenheit des hauptamtlichen Kreisbrandmeisters und seines im hiesigen Bezirk nebenamtlichen Stellvertreters, zu denen im Laufe des Einsatzes auch der Bad Krozinger Bürgermeister stieß, verdichtete sich das Bild, das schon recht früh entstanden war, immer mehr: Würde es gelingen, innerhalb der angesprochenen 24 Stunden-Frist, eine reguläre Vollversorgung mit elektrischer Energie wieder herstellen zu können? In einer letzten „großen“ Stabsbesprechung, kurz vor Ende der feuerwehrtechnischen Maßnahmen, brachten alle Beteiligten noch einmal ihre Eindrücke zu Gehör, die sich am besten im Urteil des Kreisbrandmeisters Breisgau-Hochschwarzwald zusammenfassen lassen, der von einer etwas längeren „Chaosphase“ (die aber natürlich sei),zu Beginn, dann aber eines gut durchstrukturierten Einsatzes sprach.

Der Bad Krozinger Bürgermeister, extra aus einer Gemeinderatssitzung zum Einsatzort geeilt, bekannte, dass er besonders seit diesem Abend, mit seinen potentiellen Gefährdungen, die Forderungen nach einem gut funktionierenden „Verwaltungsstab“ verstehe und bat die Feuerwehrführungsspitze des Landkreises in dieser Sache um konkrete Ratschläge. Der Energieversorger konnte übrigens gegen 10:00 Uhr am folgenden Morgen die „Normalversorgung“ des UHZ wiederherstellen. Ach ja- und nebenbei bemerkt-, die letzten Einsatzkräfte rückten erst kurz vor 01:30 Uhr in das Bad Krozinger Gerätehaus ein.

Ihr Berichterstatter

Gerhard Herzog
Hauptlöschmeister
FF Bad Krozingen
Presse- und Medienarbeit

Bericht auf Badische Zeitung Online