Heute, damals … (Teil 1)

Wenn man sich das Bild, welches heutige Feuerwehrangehörige bei einer Übung im sogenannten ABC-Einsatz zeigt, betrachtet, macht sich wohl kaum jemand „einen Kopf daraus“, unter welchen Umständen das hiesige Feuerwehrwesen vor nun 150 Jahren seinen Anfang nahm. Deshalb sei an dieser Stelle einmal ein kurzer, abschnittartiger Überblick gegeben, wie die Geschichte unserer Rettungsorganisation seit ihrer Gründung verlaufen ist.

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Das Gründungsdatum der Bad Krozinger Feuerwehr kann recht präzise mit dem 07.04.1865 angegeben werden. An diesem Tag trat der „große Gemeindeausschuss“ zusammen und beschloss, auf Anregung (Befehl??) des damaligen Amtsbezirkes Staufen (heute= Kreis) die ersten Statuten der Feuerwehr Krozingen.

Übermittelt an den Bezirk und, bis auf einen Paragraphen, gebilligt, fand am 01.05.1865 die Wahl des ersten „Hauptmannes“(Kommandanten) statt. Gewählt wurde Joseph Stiegler, der dieses Amt bis 1873 innehatte. Ihm folgten von 1873-1878 Hermann Heckle sen., 1878-1848 Anton Danner, 1884- 1898 nochmals Hermann Heckle sen. und bis 1906 Hermann Heckle jun.

Diese Jahre waren hauptsächlich von einer kontinuierlichen Aufbauarbeit geprägt. Das damalige Großherzoglich-Badische Innenministerium förderte diese Aufbauarbeit nach Kräften, indem es im Jahr 1878 eine Landesfeuerwehr-Unterstützungskasse einrichtete und die Einrichtung bezirksweiter Feuerlöschordnungen betrieb. Die für den Amtsbezirk Staufen trat im Jahr 1883 in Kraft. Auf örtlicher Ebene war man offenbar ebenfalls sehr aktiv, denn in diesen Jahren lobte die damalige Gemeinde Krozingen eine Prämie für denjenigen aus, der im Brandfall sein Pferdegespann als erster zur Verfügung stellen konnte. Materialbeschaffungen, die ersten 1000 bei der Gründung bereitgestellten Gulden waren schon allzu bald ausgegeben gewesen, waren für diese ersten Jahre prägend.

1905: 40 jähriges Jubiläum! Mit Kameraden aus Ehrenstetten, Kirchhofen und Sulzburg konnte ein erstes -handfestes- Jubiläum begangen werden. Den, eher spärlichen, Aufzeichnungen des damaligen Schriftführers der Wehr zufolge, muss es sich damals um ein recht gelungenes Fest gehandelt haben. Wohl unter dem damaligen Kommandanten Herman Heckle jun. muss man sich allerdings schon Gedanken über eine entscheidende Weiterentwicklung der Wehr gemacht haben. Dessen Nachfolger, 1906-1910 amtierend, Friedrich Schmidt konnte dann auch ein erstes festes Domizil übernehmen, welches für fast 65 Jahre Zentrum der Krozinger Feuerwehrarbeit wurde.

Viele „alte“ einheimische Mitbürger werden sich an diesen Bau noch erinnern können: Das „Spritzenhaus“ im Grün! Endlich ein einheitlicher Treffpunkt der Wehr, an dem Material und persönliche Ausrüstung zentral gelagert, gewartet und gepflegt werden konnte. In den Jahren bis 1910 konnten sich so etwa 70 Feuerwehrleute unter 5 Offizieren bereits mehrfach bei verschiedenen Bränden in Krozingen und dessen näherer Umgebung nützlich machen und, der Quellenlage zufolge, auch auszeichnen. Auf Friedrich Schmidt folgte als Kommandant der Krozinger Wehr Franz Lauber, der dieses Amt bis 1932 innehatte. Ihm fiel, man hatte im Sommer 1914 den Geburtstag des Großherzogs noch gebührend begangen, die extrem schwierige Aufgabe zu, das hiesige Feuerwehrwesen über die Zeiten des ersten Weltkrieges hinweg zu „retten“. Wie dies gelang ist, trotz einiger überlieferter Namen, aus den Quellen nicht wirklich rekonstruierbar.

Denn: Mit Beginn des ersten großen Weltenbrands des 20. Jahrhunderts waren 40, im doppelten Sinn „wehrfähige“, Männer zum Militär einberufen und der Feuerbekämpfung damit ein entscheidender, wenn nicht vernichtender, Schlag versetzt worden. Aufgrund der sich bietenden Lage wurde das 50-jährige Jubiläum der Wehr (1915) nicht begangen und nach dem Zusammenbruch im Spätjahr 1918 folgte eine erste erfolgreich abgehaltene Übung erst am 06.04.1919, der in diesem Jahr noch zwei weitere folgten.

Ihr

Gerhard Herzog
Hauptlöschmeister

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