Geschichte

In den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts sind in unserer Gegend zahlreiche Freiwillige Feuerwehren gegründet worden. Das Verständnis für das Feuerwehrwesen wurde wesentlich vertieft durch die 1863 erfolgte Gründung der Landesversammlung Badischer Feuerwehren. Die darin zusammengeschlossenen Feuerwehren setzten sich zum Ziel, Erfahrung auszutauschen und Übungen abzuhalten. Eine Großveranstaltung anlässlich des ersten Badischen Landesfeuerwehrtages 1864 in Freiburg erreichte großen Erfolg in der Öffentlichkeit. Letzter Anstoß, in Bad Krozingen ein Feuerwehrcorps zu gründen, mag ein Schreiben des Großherzoglichen Bezirksamtes Staufen vom 01. Januar 1865 gewesen sein, in dem der Gemeinde dringend die Einführung eines Feuerwehrcorps empfohlen wurde. Als Gründungsdatum unserer Feuerwehr muss der 07. April 1865 angesehen werden. An diesem Tag traf sich der Große Ausschuß der Gemeinde (von 34 eingeladenen Mitgliedern erschienen 29), um zusammen mit dem Vertreter des Bezirksamtes aus Staufen, Amtmann Hippmann, alle verwaltungsmäßig notwendigen Maßnahmen zur Errichtung einer organisierten Feuerweh zu besprechen. Die Statuten der Bad Krozinger Feuerwehr wurden ebenfalls in 29 Artikeln formuliert. Eine Dienstordnung sowie Dinestinstruktion schlossen sich an. Der Gemeinderat wurde ermächtigt, 1000 Gulden Kapital aufzunehmen, um Gerätschaften und Ausrüstung zu kaufen. Mit einer Mehrheit von 23:6 Stimmen wurde die Einführung eines Feuerwehrcorps beschlossen. Knapp zwei Wochen später, am 18. April 1865, wird durch Schreiben des Großherzoglichen Badischen Ministeriums des Inneren (Nr. 4084) die Genehmigung der Statuten mitgeteilt.

Es meldeten sich sogleich 49 Männer zum freiwilligen Dienst in der Wehr. Am 01. Mai 1865 fand die Wahl der Vorgesetzten statt. Als Hauptleute wurden in der Stammliste Posthalter Josef Stigler, Herr Bürgermeister Bihlmann und der Gemeinderat Baumgartner bezeichnet. Abteilungskommandanten waren für die ersten Abteilung: Josef Stigler, zweite Abteilung: Eduard Zeller, für die dritter Josef Stoffel. Insgesamt bestand die Feuerwehr aus 85 Mann.

Im Laufe der Jahre galt das Jahr 1906 als Meilenstein. Im „Grün“ wurde ein neues Spritzenhaus erstellt, das bis 1970 ausreichen sollte. Die Kriegsjahre gingen auch an uns nicht spurlos vorbei. So nur ein Zitat aus dem Protokollbuch: „Und trotzdem überstand unsere Wehr diese Jahre“. Im Jahre 1947 hatte die Wehr bereits 49 Aktive Kameraden und 16 Alterskameraden. Sogar ein Fahrzeug konnte von der Besatzungsmacht erworben und in Eigenleistung hergerichtet werden. 1952 wurde die Wehr neu organisiert, so wurde unter anderem die Anschaffung von neuen Uniformen beschlossen. Ein weiterer Meilenstein war die Neuanschaffung des LF 15 Mercedes- Metz, das heute noch in unserem Besitz ist. Dann kam das Brandstifterjahr 1963, ein Feuerwehrangehöriger löste vier Großbrände aus. Das 100- jährige Bestehen wurde 1965 mit einem unvergessenen Fest gefeiert. 80 Wehren nahmen am Festumzug und 58 Gruppen an den Wettkämpfen teil. 1969 wurde das TLF 16/25 angeschafft. Als Folge musste für das 1906 erbaute Spritzenhaus Ersatz gesucht werden. Die Zehntscheune in der Hofstraße wurde umgebaut. So entstanden drei Fahrzeugboxen und ein gemütlicher Schulungsraum im Obergeschoß. Die 70er nahten. Die Gemeindereform machte auch vor uns nicht halt. Die Feuerwehren Biengen, Tunsel, Hausen und Schlatt wurden als Löschzüge in die Gesamtfeuerwehr integriert. Der Tunsler Ortsteil Schmidhofen wurde als Löschgrupppe geführt. Der Zusammenschuss zur Gesamtfeuerwehr wurde vorbildlich und problemlos vollzogen. Hierbei gilt unserem Erhenkommandant Ernst Roeder, der sich für die Integration der Ortsteile einsetzte und für die Selbstständigkeit der Löschzüge verpflichtete, besonderer Dank.

Die 80er waren ereignisvoll. 1983 Erweiterung des Gerätehauses um vier weitere Boxen. Auch die Einsätze wurden spektakulärer. Als Beispiel: Januar 1985 der „Eisgang“. In Bad Krozingen wurde „Land unter“ gemeldet. Über 260 Kameraden aus der ganzen Umgebung waren im Einsatz. Riesige Eismassen bewegten sich von Staufen nach Bad Krozingen. Im Grün stauten sich meterhohe Eisberge. Die aufgestauten Wassermassen ergossen sich im Ortskern und setzten unzählige Keller unter Wasser. Die Eismassen stauten sich ebenfalls in Biengen und Hausen. Schwerstarbeit wurde geleistet. Am 03.04.85 wurde bisher schwerste Chemieunfall in unserem Ausrückebereich der A5. Ein mit „Stückgut“ beladener LKW fuhr auf einen ausländischen mit Reifenschaden liegen gebliebenen LKW auf. Der LKW knickte um 90° zur Fahrbahn ab. Der Hänger blieb in Längsrichtung stehen. Ein mit vier Personen besetzter PKW raste in den Lastzug hinein und fing Feuer. Auch der Lastzug geriet samt Ladung in Brand. Ein LKW- Fahrer konnte unter Einsatz seines Lebens ein Kind aus dem brennenden Wrack retten. Für die drei weiteren Insassen kam jede Hilfe zu spät. Einsatzablauf: Bad Krozingen rückte mit TLF 16/25, VRW und RW1 aus. An der Einsatzstelle angekommen, alarmierte der Gruppenführer sofort die Wehren Müllheim und Neuenburg. Ladepapiere wurden nicht gefunden. Die Fässer, ein Teil der Ladung verpufften und ein gelblicher Qualm stieg empor. Die Werksfeuerwehr Ciba- Geigy und die Berufsfeuerwehr Freiburg wurden hinzugezogen. Allmählich stellte sich heraus, dass es sich um Cloranil und Novopherm handelte. Wasser war als Löschmittel nicht erfolgreich. Zement war die Lösung. Mittels Bagger wurde die Ladung Container verladen und mit Zement gebunden. Dieses Arbeiten dauerten bis in den späten Nachmittag hinein. Erst dann konnten die drei Todesopfer geborgen werden. Dieser Einsatz zeigte, wir gut die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Feuerwehr und den Behörden funktionieren kann. Im Laufe der Jahre hatten wir noch zahlreiche schwierige Einsätze auf der A 5, die uns einiges abverlangten.

Im Jahre 1995 konnten wir gemeinsam mit dem Gemeindebauhof unser neues Gerätehaus im Gewerbegebiet „Unterer Stollen“ in Betrieb nehmen. Hier stehen uns 1000 m² Nutzfläche zur Verfügung.
Die Fahrzeugbreite verfügt über zehn Boxen, in denen ein moderner Fuhrpark steht.