Flugzeugbrandbekämpfung

Regelmäßig stellt die Feuerwehr Bad Krozingen den Brandschutz bei Starts und Landungen von Flugzeugen der Kategorie 4 der ICAO (Internationalen Zivilluftfahrtorganisation) auf dem Sonderlandeplatz Bremgarten sicher. Dies betrifft Flugzeuge mit einem maximalen Startgewicht von über 20.000 kg. Bei dieser Kategorie muss eine bestimmte Anzahl von Personal und Löschmittel zur Verfügung stehen.

Da die meisten Flugzeugunfälle bei Starts oder Landungen passieren, muss die Feuerwehr entsprechend geschult sein. Bei einem Flugunfall muss die Feuerwehr innerhalb von drei Minuten am Unfallort eintreffen. Eine Fluggastzelle (der so genannte Rumpf) hält aufgrund der leichten Bauweise in einem Brandfall nur kurze Zeit gegen Flammen und Hitze stand. Aus diesem Grund besuchte eine Gruppe der Feuerwehr Bad Krozingen den Lehrgang „Flugzeugbrandbekämpfung“, welcher durch die Firma SOS Crisis Managment & Crisis Communication GmbH auf dem Flughafen Lahr angeboten wurde.

Beginnend wurde in einem Theoretischen Unterrichtsblock den Feuerwehrleuten die Besonderheiten bei einer so genannten Luftnotlage erklärt. Schon alleine dieser Begriff ist sehr umfangreich. Dies reicht von einem medizinischen Notfall an Bord, über Treibstoffmangel, einem klemmenden Fahrwerk oder eines brennenden Triebwerkes nach Vogelschlag. Wenn ein Flugzeug mit einer solchen Luftnotlage auf dem Boden ankommt, muss es für die Feuerwehr sehr schnell gehen. In einem Brandfall steht die Kühlung und Räumung der Fluggastzelle an erster Stelle. Anders als bei einem „Standartbrand“ kann hier nicht erst erkundet, sondern es muss sofort gehandelt werden.

Dies wurde dann in einem umfangreichen Praxisblock an einer echt ausgestatteten Flugzeugattrappe geübt. Richtiges Annähern an ein Flugzeug, Öffnung der Türen unter Beachtung gegebener Gefahren sind die ersten Schritte die bei einem Flugunfall bedacht werden müssen. Kommt es zu einem Brand, muss mithilfe des Wasserwerfers auf dem Tanklöschfahrzeug die Fluggastzelle gekühlt werden, während ein Trupp mit einem Rohr zur direkten Brandstelle vorgeht (Beispielsweise des Triebwerkes oder des Fahrwerks). Dringt Rauch in die Fluggastzelle, müssen zusätzliche Kräfte unter Atemschutz die Passagiere schnellstmöglich aus dem Flugzeug schaffen. Jeder der schon einmal in einem Flugzeug saß, wird wissen, wie eng es dort zugeht.

Im Laufe des vier Tage dauernden Lehrgangs wurde so auch der richtige Umgang mit dem Tanklöschfahrzeug geübt. Viel Wert legten die Ausbilder auf das so genannte „Pump & Roll“ Verfahren (Pumpen- und Werfereinsatz während der Fahrt) und auch auf die korrekte Werferbedienung.

Alles in allem ein gelungener und sehr lehrreicher Lehrgang. Das gelernte konnte wenige Tage später auch schon angewandt werden, als die Feuerwehr Bad Krozingen zu einem Luftnotfall auf den Sonderlandeplatz Bremgarten gerufen wurde.

Christoph Sutter
Oberlöschmeister

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