Firefighter am Arabischen Golf

Vor ca. 10 Jahren, als ich ein frisch gebackener Feuerwehrmann war, habe ich im Fernsehen eine Dokumentation über Deutsche Feuerwehrleute in den Vereinigten Arabischen Emiraten gesehen. Diese Dokumentation hat mich damals sehr beeindruckt, so dass ich immer wieder Berichte aus den Vereinigten Arabischen Emiraten verfolgt habe. Irgendwann war mir klar: da muss ich hin um mitzuarbeiten.

Vor ungefähr zwei Jahren habe ich erfahren, dass ein Kamerad einer Feuerwehr aus dem Umland in den Emiraten arbeitet. Mit ihm habe ich Kontakt aufgenommen. Er hat mir Tipps für die Bewerbung gegeben. Leider gab es zu dem Zeitpunkt keine freie Stelle. Ein Jahr später kam dann das Stellenangebot. Ab dem Zeitpunkt ging alles sehr schnell, ich hatte alle Hände voll zu tun, um Papiere, Beglaubigungen und Zeugnisse bereit zu stellen.

Felix (links) zusammen mit Peter Joba von der Feuerwehr Müllheim

Am 1. September 2018 war es soweit. Von Zürich flog ich nach Dubai, mein Einsatzort hieß Ras Al Khaimah, ca. eine Autostunde von Dubai entfernt. Die Arbeitszeit war in drei 24-Stunden Schichten eingeteilt. Je Schicht arbeiteten 5 europäische und 15 einheimische Feuerwehrleute. Die europäische Mannschaft bestand aus zwei Supervisoren (bei uns in Deutschland gleichzustellen mit dem Einsatzleiter) und drei Assistant Supervisoren (bei uns gleichzustellen mit dem Truppführer).

Das Konzept für die Feuerwehr in den Vereinigten Arabischen Emiraten entstand in den 90 er Jahren. Bis dahin gab es in diesem Land kein funktionierendes Feuerwehrkonzept. Mit Hilfe deutscher Feuerwehrleute wurde das System ins Leben gerufen, welches sich am deutschen bzw. europäischen System anlehnt. Seit den frühen 2000er Jahren arbeiten europäische und einheimische Feuerwehrleute zusammen. Das Grundwesen der Feuerwehr ist staatlich und unterliegt der Civil Defence. Hier kann man jedoch nur als geborener Emirati angestellt werden, ähnlich dem deutschen Beamtengesetz. Deshalb sind die europäischen Feuerwehrleute bei einer externen, jedoch einheimischen Firma angestellt.

In dem knapp halben Jahr, welches ich in den Emiraten gearbeitet habe, habe ich sehr viele interessante Eindrücke gewonnen, viele Menschen kennen gelernt, Freundschaften geschlossen, sehr viel geschwitzt (zeitweise 48°C ), in eine völlig fremde und ungewohnte Kultur „geschnuppert“ und einige feuerwehrtechnische Erfahrungen gesammelt.

Ich bin sehr froh, dass ich diese Zeit erleben durfte. Jetzt freue ich mich, wieder Zuhause bei meiner Freundin, meiner Familie und natürlich bei meinen Feuerwehrkameraden zu sein.

Ihr

Felix Erhardt
Oberfeuerwehrmann

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