Ausbildungssamstag

Auf inzwischen schon wohl bewährte Weise gestaltete sich die Ausbildungstätigkeit der Feuerwehr Bad Krozingen am Freitag den 21. und Samstag den 22.10.2016. Im Vorgang des für den Samstag angesetzten „Ausbildungssamstag“ trafen sich Atemschutzgeräteträger und Führungspersonal der Wehr bereits am Freitagabend, um sich von dem national und europaweit tätigen Ausbilder Thorsten Sojka näher in die Lagebeurteilung bei Bränden einführen zu lassen. Ein voll besetzter Lehrsaal beschäftigte sich intensiv mit den (heute eher in ihrer englischen Form als „Flashover“ oder „Backdraft“ bezeichneten) Erscheinungen in und um einen Brandraum. Wie der Ausbilder betonte, sei es wichtig, diesen heute so gebräuchlichen Anglizismen eine eindeutige deutsche Bedeutung zu hinterlegen, und so zu einer einheitlichen Sprachregelung an der Einsatzstelle zu finden. Anhand von, vor allem amerikanischem und schwedischem, Videomaterial und darauf folgenden Versuchen an Holzmodellen konnte er die entsprechenden Zustände sowie den Brandverlauf insbesondere bei Zimmerbränden eindrucksvoll demonstrieren.

Der folgende Tag, beginnend mit einem gemeinsamen Frühstück aller 70 Lehrgangsteilnehmer, beinhaltete ein weites Spektrum an Themen aus der Einsatztätigkeit einer Feuerwehr. Von Grundtätigkeiten im Löscheinsatz, vor allem natürlich für Neu- und „Quereinsteiger“ gedacht, zur technischen Hilfe bei Verkehrsunfällen, einer speziellen Schulung für Maschinisten, für „First- Responder“- Kräfte erstreckte sich das für voreingeteilte Gruppen angebotene Ausbildungsprogramm. Praktische Übungen stellten dabei den Kernteil dar, egal ob es sich um die Handhabung von Strahlrohren, den Aufstellungsort und den Einsatz einer Drehleiter vor Ort, oder die richtige Technik und Taktik im Einsatz zur Rettung einer oder mehrerer Personen handelte.

Die Gruppen- und Zugführer der Wehr vertieften indessen das bereits am Vorabend angerissene Thema: „Lese“ einen Brand anhand von Feuererscheinung, Rauchentwicklung und Gebäudegegebenheiten (um nur Beispiele zu nennen) richtig, um anhand Dessen deine eigenen taktischen Entscheidungen treffen zu können! Ein sich von 08:00 Uhr bis 15:00 Uhr erstreckender, geistig und manchmal auch körperlich durchaus intensiver Tag also, der den insgesamt 70 Teilnehmern da geboten wurde. Wie sich dabei herausstellte, muss sich mancher von gewissen Regeln, die er(oder sie!) teilweise schon vor vielen Jahren gelernt hat, verabschieden, weil sie entweder im Licht modernerer Erkenntnisse geradezu als gefährlich einzustufen sind, oder der heute üblichen Praxis, den heute vorkommenden Anforderungen entsprechend als zu zeitaufwändig erscheinen.

Feuerwehrdienst ist, wie genau diese Fakten zeigen, ein ständig im Fluss befindlicher Vorgang, bei dem es eben auch gilt, manchmal über Jahre praktiziertes Tun auf den Prüfstand zu stellen und gegebenenfalls umzulernen. Was, wie ihnen der Autor dieses Berichtes guten Gewissens versichern kann, auch erfahrenen Kameraden/ Kameradinnen Herausforderung und Ansporn bleibt. In seinem Schlusswort betonte dies auch der Kommandant der Wehr, Jürgen Bleile, der zugleich den örtlichen (und damit auch blicköffnender Weise) überörtlichen Ausbildern dankte und versicherte, dass man das nun von so positivem Echo getragene Ausbildungskonzept auch für die Zukunft beizubehalten beabsichtige.

Ihr Berichterstatter

Gerhard Herzog
Hauptlöschmeister

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