Zwei Wochenende höchster Anspannung …

… lagen in den ersten 2/3.  des Juli diesen Jahres, neben dem normalen Einsatzdienst, vor unserer Feuerwehr:

1. Die Organisation des regionalen Leistungswettkampfes der aktiven Wehren, die am 11.07.15 mit einer Teilnehmerzahl von 31 Wettkampfgruppen durchgeführt wurde.20 Bewerber um das bronzene, 10 um das silberne, sowie 1 Gruppe um das goldene Leistungsabzeichen zu erringen, gaben bei schwül- warmem Wetter wirklich alles, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Dem Vernehmen nach konnten alle Gruppen die selbst gesetzten Ziele erreichen und die wohlverdienten Abzeichen mit nach Hause nehmen.
Die erfolgreiche Goldgruppe der Feuerwehr Lenzkirch hatte ein extrem anspruchsvolles Übungsprogramm zu absolvieren: Löschangriff unter Atemschutzbedingungen, technische Hilfeleistung bei einem Verkehrsunfall und eine, bezogen auf die jeweilige Funktion während des Wettkampfes, theoretische Prüfung, deren Schwere kaum zu unterschätzen war. Die erfolgreichen Absolventen der Feuerwehr Lenzkirch- und nicht nur Diese, wie zu hören war- feierten im Anschluss ihren Erfolg  auch noch ausgiebig an der Betreuungszentrale, die auf dem Bad Krozinger Kirchplatz eingerichtet worden war.

2. Der am Sonntag dem 19.07.15 ausgerichtete Wettkampf historischer regionaler Feuerwehrspritzen, der zwar „nur“ fünf teilnehmende Gruppen verzeichnete, der aber- was den Spaß der anwesenden Besucher betraf- vielleicht sogar noch besser für die „ Feuerwehrsache“ zu werben im Stande war. Angetreten waren die Abteilungswehr Hausen der Feuerwehr Bad Krozingen, die Abteilung  Oberrimsingen-Grezhausen, die Feuerwehr aus Müllheim-Feldberg, sowie die beiden Wehren aus Ehrenkirchen und der Kernstadt Bad Krozingens. Die dabei unter Verwendung mehr oder etwas weniger  historischer Einsatzbekleidung gezeigten Handdruckspritzen lagen dabei zwischen den Baujahren 1865 und 1909.

Ein dreiköpfiges Schiedsrichterteam unter Führung des gewesenen Kreisbrandmeisters Hansjörg Hagenbach (FF Heitersheim) und unterstützt durch die beiden örtlichen Organisatoren Siegfried Leiser und  „Siggi“ Schlegel bewertete die einzelnen Wettkampfgruppen zunächst nach Originalität des Auftretens, nach technischen Aspekten, wie den Bemaßungen der Pumpe, und nach dem Auftreten der Gesamtgruppe. Interessant war, dass zwei der Gruppen ihren Löschwasserbedarf mit Hilfe von Eimerketten  befriedigten, was natürlich die Hilfe von weitestgehend recht stilecht bekleidetem „Hilfsperonal“ bedeutete. Da waren dann Schlachter, Bäcker, Schmiede und sogar „Fraunspersonen“ zu sehen, die mit großem Eifer gefüllte Eimer nach vorne zum Vorratsgefäß  der Pumpe reichten während die zweite Reihe geleerte Eimer zum Löschwasserreservoir  beförderte. Die drei anderen Gruppen arbeiteten im sog. „Saug-Pumpbetrieb“, bei dem in einem Arbeitsgang Wasser  aus dem Reservoir angesaugt und über einen Schlauch nach vorne zum Strahlrohr befördert wurde.

Dem ersten Bewertungsschritt folgten zwei technische Disziplinen, die von den Pumpmannschaften bei wiederum großer Schwüle größtmögliche Anstrengungen abverlangten. Zum Einen galt es, binnen einer Minute die maximale Wurfweite des Wasserstrahles zu ermitteln, und zum Zweiten-nach einer kurzen Pause- die Menge an Wasser zu ermitteln, die auf ca. 2/3 der erreichten Wurfweiteinnerhalb von 4 Minuten  „ins Ziel“ gebracht werden konnte. Für die Spritzenmannschaften eine „Heidenarbeit“, für die Zuschauer, die vom Bad Krozinger Gesamtkommandanten Jürgen Bleile persönlich als Moderator durch das Programm geführt wurden, ein Riesenspaß. Bei leichten Erschöpfungserscheinungen einspringende Mitglieder anderer Wettkampfgruppen oder auch aus den Reihen der Zuschauer stammende „Mitkämpfer“ waren immer einmal wieder zu sehen.

Das Interesse an diesem nicht alltäglichen Feuerwehrwettkampf war übrigens erfreulich groß: In Spitzenzeiten hatten sich wohl 500-600 Schaulustige um die Wettkampfbahn versammelt. Im Endergebnis lagen die von den Gruppen erzielten Wertungspunkte in einem sehr engen Rahmen, wie sowohl der Hauptschiedsrichter als auch Kommandant Jürgen Bleile betonten. Mit einem Resultat von 78 Punkten (von 100 möglichen) stand jedenfalls die mit der kleinsten, wenn auch „modernsten“, Pumpe angetretene Gruppe aus Bad Krozingen-Hausen als Sieger fest und durfte, wie die anderen Teilnehmer auch, eine Urkunde und ein kleines Präsent in Empfang nehmen.

Ein sehr vergnüglicher Nachmittag also für alle Beteiligten, der nebenbei auf das Eindrücklichste demonstrierte, welcher Einsatz noch bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zu leisten war, wenn es galt einen Brand zu bekämpfen.

Ihr

Gerhard Herzog
Hauptlöschmeister