Motivieren wie ein Bundestrainer in den Feuerwehren

„Ich bin beeindruckt von dem Umfang ihres ehrenamtlichen Engagements und der Professionalität mit der sie ihre Zielplanung nachhaltig angehen“, so Diplom-Psychologe Walter Hubert von der Beratungsfirma IPOS Hubert Consulting. Dieses große Lob bezieht sich auf die ehrgeizigen Ziele, die die Feuerwehren des Feuerwehrzweckverbandes Südlicher Breisgau für 2015 erreichen möchte. „Ähnlich wie in Unternehmen wollen wir ein Mentorenprogramm umsetzen, mit dem unsere Nachwuchskräfte gezielt gefördert werden“, erläutert Jürgen Bleile, zuständiger Kommandant von Bad Krozingen. Damit will die Feuerwehr jeder Nachwuchskraft einen ständigen Ansprechpartner zur Seite stellen, man verspricht sich davon eine engere Bindung an die Feuerwehr und bessere Integration in deren “ Unternehmenskultur“.

„Wir wollen die Vermittlung der Ausbildungsinhalte innerhalb des Zweckverbandes standardisieren und angleichen, der Grund: alle Feuerwehrleute sollen alle Geräte bedienen können-alle sollen auf dem gleichen Ausbildungsstand sein“, so Theo Lais, Kommandant von Hartheim, Dazu gehört aus seiner Sicht auch eine intensive Vor- und Nachbesprechung nach einzelnen Übungseinheiten durch die Gruppenführer. Insgesamt sind sich alle Führungskräfte einig, die Führung der Mannschaft noch bewusster als Profi wahr zu nehmen. Führungsinstrumente wie: regelmäßige Rückmeldung von Stärken- und Schwächen, Anreize setzen, klare Zielvorgaben und systematische Teamentwicklung sollen deshalb noch stärker umgesetzt werden.

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Das positive Image der Feuerwehr soll in der Bevölkerung noch weiter verfestigt werden. „Schließlich geht es darum, auch in Zukunft genügend engagierte und ehrgeizige Feuerwehrmitglieder zu haben“, meint Kommandant Johannes Geiger aus dem Münstertal „dazu wollen wir verstärkt Öffentlichkeitsarbeit praktizieren, ergänzend zu den zu den gut abgestimmten Angebote der Jugendfeuerwehr mit denen wir bisher überwiegend positive Erfahrungen machen konnten,“

„Selbstverständlich passt nicht jeder in die Feuerwehr, die Mannschaft muss wie bei jedem Fußballkader auch einfach zusammenpassen, resümiert Hauptbrandmeister Siegfried Leiser“ deshalb soll zukünftig auch weiterhin auf die Auswahl und Zusammensetzung der Trupps geachtet werden. Schließlich geht es um ein gutes Klima und absolutes Vertrauen unter den Kameraden“. Die projektierten Ziele sind Ergebnis eines eintägigen Samstags- Workshops der Feuerwehren zum Thema: „Motivieren wie ein Bundestrainer“. Der Feuerwehrzweckverband konnte dazu das renommierte Institut für Personalförderung und Organisationsentwicklung IPOS Hubert Consulting verpflichten.

„Wir haben Aussagen von Bundestrainer inhaltsanalytisch im Hinblick auf Motivationsstrategien überprüft und haben im Rahmen eines fiktiven Interviews dargestellt wie erfahrene Fußballtrainer ihre Mannschaft motivieren“, stellt W. Hubert dar. Seiner Inhaltsanalyse nach gehört dazu, den Fußballern eine Spielphilosophie zu vermitteln, Ziele daraus abzuleiten, regelmäßige Stärken-Schwächen Gespräche in Lounge Atmosphäre zu führen, Klima- und Teamförderung umzusetzen und Vorbild sein. „Dazu gehört aber auch sich als Führungskraft klar zu positionieren“, meint der Berater, Walter Hubert. Gute Trainer übertragenen Verantwortung, fordern ständige Weiterentwicklung ein, denken positiv und sorgen dafür, dass Erfolge gemeinsam gefeiert werden. Diese Erkenntnis haben sich die Führungskräfte der Feuerwehren im Workshop angeeignet. Sie haben daraus abgeleitet was sie selbst zur Motivationsverbesserung beitragen können. „Allerdings,“ so Hubert:“ Führungskräfte können nur motivierende Rahmenbedingungen schaffen. Motivieren müssen sich die Mitglieder der Mannschat selbst.“ „Dieser Tag hat uns allen viel gebracht, wir haben gemeinsam einen wichtigen Schritt in unserer Weiterentwicklung als Führungsteam getan. Vor allem haben wir konkrete Vorsätze und Ziele formuliert die wir angehen werden“, meinte bilanzierend Johannes Geiger

Zur Absicherung der Nachhaltigkeit haben sich die Feuerwehrführungskräfte intern konkrete Termine gegeben.