Vom PKW-Brand über eine in Flammen stehende Wohnung bis hin zur Bergung havarierter Chemikalien. Der Einsatz von Atemschutzgeräten ist aus dem heutigen Feuerwehrdienst nicht mehr wegzudenken. Da Atemschutzgeräteträger als Angriffstrupps meist in lebensgefährlicher Umgebung arbeiten, dabei neben der obligatorischen Schutzkleidung ein 16 Kilo schweres Gerät auf dem Rücken tragen, die Maske im Gesicht für eine zusätzliche Belastung sorgt und zudem noch Gerätschaften wie Wärmebildkamera, Strahlrohr, Schlauch, Axt etc. mitführen, versteht sich eines von selbst: Atemschutzgeräteträger sind einer extrem hohen körperlichen wie auch mentalen Belastung ausgesetzt. Darauf vorzubereiten, dient der Lehrgang zum Atemschutz-Geräteträger.
Vom 03. bis 09. Mai 2018 fand hierzu ein Lehrgang bei der FFW Bad Krozingen statt. Von Montag 07. Mai bis Mittwoch 09. Mai wurde der Unterricht tagsüber abgehalten, was sich bereits in der Vergangenheit bestens bewährt hat, da die Lern- und Aufnahmebereitschaft der Teilnehmer so sehr viel höher ist als nach einem langen Arbeitstag. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an die Arbeitgeber, welche Ihre Mitarbeiter hierfür freigestellt haben.
Eingangs mussten sich die Lehrgangsteilnehmer mit einigen theoretischen Grundlagen befassen bevor sie sich mit dem Tragen des Atemschutzgerätes vertraut machen konnten. Nach den ersten Gewöhnungsübungen ging es weiter mit Stationsausbildungen. Hierzu wurden Gruppen eingeteilt und verschiedene Themen wie z.B. das korrekte Vornehmen von Schläuchen, das Betreten eines Brandraumes, das Absuchen von verrauchten Räumen nach vermissten Personen zu üben.
Am Dienstag 08.Mai stand die Belastungsübung auf der Atemschutzübungsanlage in FR-Hochdorf an. Sinn und Zweck der Belastungsübung ist es, zum einen Schwächen der Kursteilnehmer an den Tag zu fördern z.B. mangelnde Fitness, klaustrophobische Veranlagung, zum anderen die Teilnehmer an ihre Grenzen zu bringen, damit sie selbst erkennen, ob sie in kritischen Situationen einen kühlen Kopf bewahren können. Haben die Teilnehmer diese Übung mit dem in einer Atemluftflasche vorhandenen Luftvorrat geschafft, gilt die Belastungsübung als bestanden. Im weiteren Verlauf dieses Vormittags musste das bisher erlernte Wissen, bei einem angenommenen Wohnungsbrand mit einer vermissten Person unter Beweis gestellt werden um kurz darauf bei einer simulierten Havarie in einer Industrieanlage Leitungen abdichten um einen weiteren Stoffaustritt zu verhindern. Nach dem Mittagessen wurde die schriftliche Theorieprüfung abgehalten. Im Anschluss stand wieder Stationsausbildung auf dem Stundenplan wo u.a. nochmals auf die besonderen Gefahren beim Betreten von Brandräumen und wie man solchen Gefahren begegnet eingegangen wurde. Ein weiterer sehr wichtiger Teil der Ausbildung ist ebenfalls das Auffinden und das Retten verunfallter Atemschutzgeräteträger im Einsatz, welches intensiv geübt wurde.
Am Mittwoch 09. Mai war es dann soweit, die Teilnehmer mussten sich in Hochdorf unter den wachsamen Augen des Lehrgangsleiters Florian Eckert beweisen und wurden praktisch geprüft. Nachdem diese Prüfung für die bis dahin verbliebenen Teilnehmer positiv bewertet werden konnte, standen dann am Nachmittag nochmals Einsatzübungen in der Feuerwache Kernstadt auf dem Programm. Nach diesen drei Einsatzübungen und den Strapazen der vergangenen Tage wurde der Lehrgang mit einem Abschlussgespräch beendet und die Feuerwehr Bad Krozingen gratuliert den erfolgreichen Teilnehmern recht herzlich und freut sich, sechs weitere gut ausgebildete Atemschutzgeräteträger in Ihren Reihen zu haben.
Nun gilt es das erworbene Wissen stets kontinuierlich zu vertiefen und Erfahrungen zu Sammeln damit am Tag X jeder einzelne Fit für den Einsatz ist.
Abschließend darf nicht vergessen werden zu erwähnen, dass das hohe Niveau der körperlichen Fitness stets aufrecht erhalten werden muss, denn der Lehrgang ist zwar geschafft aber die Belastungsübung muss jeder Atemschutzgeräteträger jedes Jahr aufs Neue absolvieren damit er seine Befähigung ein Atemschutzgerät im Übungs- und Einsatzdienst zu tragen beibehält.
Claus Lai
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