„My Home is my castle“, aber…

ist ihnen auch klar, liebe Leserin, lieber Leser, was sie sich mit dieser Haltung und den sich daraus ergebenden Folgen im Gefahrenfall so alles an Problemen einhandeln können? Sie selbst oder ein naher Angehöriger, ein Bekannter oder Freund reaktionsunfähig allein in einer Wohnung und keine mit Schlüsseln versehene Verwandtschaft, Nachbarschaft am Ort des Geschehens? Und dann sei, zu allem Überfluss, aufgrund Wochenendes oder Feiertages, auch noch kein Schlüsseldienst zu erreichen! Häufig und aufgrund der Altersstruktur der Bevölkerung insbesondere in der Kernstadt Bad Krozingens wird dann ihre Feuerwehr gerufen, um die entsprechend „gesicherte Festung“ zu „erstürmen“.

Eine genauere Schilderung der dabei vorzufindenden Anblicke erspart Ihnen ihr Berichterstatter hier bewusst, denn nicht allzu selten bieten sich bei solchen Lagen Bilder, die selbst für „hartgesottene“ Kameraden bis an die Grenze des Erträglichen gehen. Um einer, bedingt durch Wegziehen, Ausscheiden aus dem aktiven Dienst.., bedingten Abnahme von Kenntnisträgern vorzubeugen, fand kürzlich im Gerätehaus der Wachabteilung BK-Biengen ein eintägiges Seminar zum Thema „Türöffnung“ statt. Der Ausbilder, Herr Frank Hüsch, Spezialist auf diesem Gebiet und ehemalig bei der Wiesbadener Berufsfeuerwehr tätig, unterwies nach ca. 6 Jahren erneut ca. 25 Teilnehmer der Feuerwehren aus Ebringen, Hartheim, Heitersheim und Bad Krozingen in dieser Materie. Wie öffne ich geschlossene, abgeschlossene Türen, welche Möglichkeiten bestehen über beispielsweise gekippte Fenster in eine Wohnung einzudringen? Und dies natürlich unter möglichster Vermeidung größerer Sachschäden!

In einem Theorieblock, der sich selbstverständlich mit den Rechtsgrundlagen (immerhin kann man das Vorgehen ihrer Rettungskräfte in so einem Fall ja als „legalisierten Einbruch“ einstufen) dem allgemeinen Verhalten an der Einsatzstelle sowie den möglichen vorzufindenden Einsatzlagen nach dem Eindringen in eine Wohnung, ein Haus befasste, wurde der gesamte Themenkomplex eingehend beleuchtet. Im darauf folgenden Praxisteil hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, anhand entsprechender Modelle, das Gelernte in Kleingruppen in die Praxis umzusetzen. Ohne Angst verbreiten zu wollen, aber in der Gewissheit, dass es Ihnen – im Falle eines Falles – nur von Vorteil gereichen kann, wenn der Rettungsdienst ihnen selbst oder anderen Personen relativ rasch zur Seite springen kann, möchte ihr Berichterstatter zum Schluss noch einmal betonen: Sichern ist, in der heutigen Zeit, natürlich verständlich, aber ein „Übersichern“ (Schlösser, zusätzlich noch Sperrriegel ,…) kann im Gefahrenfall auch zu einer lebensbedrohlichen Sache werden. Was nützt Ihnen, wenn ihre Rettungsdienste zwar nach dem Alarm schnell vor Ort sind, aber dann geraume Zeit warten müssen bis das „Castle“ (die „Burg“: Wohnung genannt) erstürmt ist. Dass es niemals so kommen möge, wünscht Ihnen allen natürlich von Herzen

Ihr

Gerhard Herzog
Hauptlöschmeister

Wir retten Bad Krozingen, Ihre Feuerwehr

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